6. Mai 2008

Das Erdöl und die Folgen: Norwegens neuer Reichtum treibt Widersprüche hervor


«Haben wir Menschen denn ein Recht auf Glück?», knurrt in Ibsens «Gespenstern» Pastor Manders, als er die geliebte Frau in ihre Ehehölle zurückschickt. 127 Jahre später hat der Erdölsegen die asketischen Norweger in lebensfrohe Geniesser verwandelt. Eine Kulturrevolution bahnt sich an: In nur zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl der staatlichen Alkohol-Monopol-Läden, während gleichzeitig Hunderte von Postämtern dem Sparzwang zum Opfer fielen, so dass neuerdings 73 Ortschaften über ein «Vin-Monopol», aber keine Post verfügen. Das Modegetränk ist Champagner, dessen Absatz sich in fünf Jahren verdoppelte. «Wir shoppen doppelt so viel wie die Schweden», jubelt die Zeitung «Dagbladet».

In schöner Regelmäßigkeit erscheinen Berichte über den neuen Reichtum der Norweger aus Öl und Gas und dessen Folgen. Diesmal unter dem Titel "Würstchen und Champagner" in der Neuen Züricher Zeitung.

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