18. April 2008

Kopenhagen: Mobil ohne Abgase

Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, tut nicht nur seiner Umwelt, sondern auch sich selbst etwas Gutes. Doch erst im Zusammenspiel von gezielter Förderung durch den Staat und entsprechend ausgebauter Infrastruktur kann sich emissionsfreier Langsamverkehr in Großstädten nachhaltig etablieren. Das haben andere europäische Länder bereits begriffen und entsprechende Konsequenzen daraus gezogen, wie der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr zeigt. In Deutschland gilt hingegen auch in Städten das klimaschädliche Autofahren noch als die normalste Art der Fortbewegung.

Zu den europäischen Vorzeigestädten in Sachen Mobilität ohne Emissionen gehört Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt fördert mit ihrem ehrgeizigen Konzept »EcoMetropole - unsere Vision Kopenhagen 2015« gezielt den Fuß- und Fahrradverkehr. Ein dichtes Netz guter Radwege, das ständig ausgebaut wird, gehört ebenso dazu, wie eine »grüne Welle« für Radler auf der Hauptstraße des Stadtteils Noerrebro. Wie die fairkehr berichtet, will die Stadtverwaltung im Sommer erste Versuche mit »Shared Space« durchführen, bei dem sich alle Verkehrsteilnehmer den Straßenraum teilen und rücksichtsvoll miteinander umgehen müssen. Ziel aller Maßnahmen ist es, den Autoanteil in der Stadt zugunsten der Fußgänger und Radfahrer weiter zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Kopenhagen in die Förderung des Radverkehrs pro Kopf jährlich umgerechnet über 20 Euro. In Berlin sind es hingegen nur zwei Euro je Einwohner. Das verdeutlicht exemplarisch den großen Nachholbedarf der Deutschen beim Thema Fuß- und Radverkehr. Um den Anteil emissionsfreier Fortbewegung zu erhöhen, ist nicht nur der einzelne Bürger gefragt. Auch der Staat muss die entsprechenden Voraussetzungen für Fußgänger und Radfahrer schaffen. *Es gehört immer auch die entsprechende Hardware dazu", bestätigt Konrad Götz vom Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main im fairkehr-Interview. So könnten beispielsweise gut ausgebaute Fahrradwege und sichere Fahrradparkhäuser dazu beitragen, das Radeln auch hierzulande attraktiver zu machen.

(Eine Meldung von www.fairkehr.de, gefunden bei Pressrelations).

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