
Leif GW Perssons Krimi "Zweifel" nimmt sich den Mord zum Thema, er schickt eine Sonderkommission in die Spur, um nochmal alle Akten durchzugehen - um den Fall vielleicht doch noch aufzuklären.
Klappentext
Zwei Jahrzehnte nach der tragischen Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme macht sich das hochqualifizierte Ermittlerteam um Polizeichef Lars Martin Johansson und Kommissar Bäckström daran, noch einmal das Fahndungsmaterial von damals zu sichten. Irgendeine Spur muss doch übersehen worden sein! Und tatsächlich, es gibt Hinweise darauf, dass der Täter aus den eigenen Reihen stammt. Eine höchst delikate Ermittlung beginnt, die den Leser in einen der spannendsten Kriminalfälle der Geschichte zurückführt.
Meine: Perssons Stil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Er mäandriert sich auf nicht weniger als fast 800 Seiten durch die Handlung, beginnt Erzählstränge ohne sie fortzuführen, beginnt persönliche Geschichten über das Ermittlerteam, die nie zu Ende erzählt werden. Und der Plot wirkt schon bald ziemlich konstruiert - das Ende ist vorhersehbar. Ob es am Stil des Autoren oder möglicherweise eine verunglückte Übersetzung ist, weiss ich nicht. Jedenfalls: Wer von Leif GW Persson schon andere Bücher gelesen hat und damit klar kam, sollte auch dieses Buch lesen. Wer eher auf stringente Handlung und gut erzählte Geschichten aus ist, sollte lieber die Hände von "Zweifel" lassen. Denn dann dürfte schnell die Geduld mit dem 800-Seiten-Schinken am Ende sein.
Aus dem Perlentaucher: Unverwechselbar und sehr unterhaltsam findet die Kritikerin der FR Perssons Stil, der sie mit Lakonik, "messerscharfem Witz" und temporeichen Dialogen überzeugt. Und das düstere Bild von Schweden als einem Land, wo die "Mauschelei", will heißen Korruption, ihre Blüten treibt, erscheint der Rezensentin nicht zuletzt deshalb so realistisch, weil der Autor "Professor für Kriminologie und Sicherheitsberater der Regierung" ist, wie sie verrät, also wohl weiß, wovon er schreibt.
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